Poster mit Kommentaren

Projekte

Poster mit Kommentaren
Foto: Daria Nepriakhina
  • Selbstinszenierungspraktiken von (ausbildungs-)benachteiligten Jugendlichen am Übergang Schule-Beruf (SeiP)

    Fortbildung mit Impulsen zu multimodalen Formaten der
    Selbstpräsentation / Selbstinszenierung von
    (ausbildungs-)benachteiligten Jugendlichen (Mai 2024)

    Am 14.05.2024 konnten Lehrkräfte, die mit (ausbildungs-)benachteiligten Jugendlichen am Übergang Schule - Beruf arbeiten, einige Impulse sowie einen intensiven Austausch zu Konzepten und Erkenntnissen aus dem BMBF-Projekt SeiP erleben. Im Mittelpunkt standen mit Blick auf den Berufsorientierungsprozess der Jugendlichen verschiedene Formate der Selbstinszenierung. Durch die individuelle Auseinandersetzung mit praxiserprobten Materialien (Ausprobieren, Stöbern im Methodenkoffer des Projekts) konnten die Teilnehmenden gezielt Rückmeldungen zur Umsetzbarkeit in der Unterrichtspraxis geben. In der abschließenden Diskussion wurden sowohl Herausforderungen für die Lernortkooperation mit Praktikums- und Ausbildungsbetrieben beschrieben als auch der Wunsch nach einer Neuauflage dieser Fortbildung für Lehrkräfte, die mit der Zielgruppe der Ausbildungsvorbereitung arbeiten, geäußert.

    SeiP - Aktivitäten in Jena und Paderborn (November 2023)

    Am 19. Oktober 2023 stellten Frau Prof.*in Dr.* Petra Frehe-Halliwell und ihr Projektteam aktuelle Ergebnisse und Materialien des Forschungsprojekts „SeiP" https://www.uni-paderborn.de/cevet/forschung/aktuelle-projekte/seipExterner LinkExterner LinkExterner Link auf der diesjährigen Netzwerktagung "Jenaer Lehrerbildung mit Qualität: Perspektiven für eine Lehrerbildung von morgen" im Rahmen eines ‚Marktes der Möglichkeiten‘ vor.

    Ziel des Forschungsprojekts ist es, benachteiligten Jugendlichen den Übergang von der Schule in den Beruf durch den Einsatz von multimodalen Selbstinszenierungsformen zu erleichtern. Das Thema stieß auf reges Interesse bei vielen Pädagog*innen aus unterschiedlichen Bildungseinrichtungen. Am Präsentationsstand des Projektes kam es zu einem interessanten Erfahrungsaustausch über Ziele und Methoden sowie über die im Projekt entwickelten multimodalen Materialien.

    Am 8. und 9. November 2023 fand an der Universität Paderborn der dritte Teil der ‚Kollegialen Weiterbildung‘ (Kundisch 2020) für Bildungsgangakteur*innen der Ausbildungsvorbereitung in Nordrhein-Westfalen statt. Am ersten Tag nutzten die Teilnehmer*innen den wissenschaftlichen Input, um ihre Standortkonzepte weiterzuentwickeln und gegenseitig in den Austausch zu treten.

    Am zweiten Tag öffnete sich das Projekt auch den Akteur*innen aus Schulleitung und Bezirksregierung. Eine Podiumsdiskussion bildete den Abschluss dieser zweitägigen Weiterbildung. Hier kam es zu einem interessanten Austausch zu Herausforderungen und Möglichkeiten der Implementierung und Umsetzung multimodaler Selbstinszenierungspraktiken in die Bildungslandschaft und Chancen der Einbindung betrieblicher Perspektiven.

    SeiP - Selbstinszenierung als Weg zu Selbstbestimmung und Teilhabe (Januar 2022)

    Zu Jahresbeginn 2022 startete das interdisziplinäre Verbundprojekt der Universität Paderborn (Prof. Dr. H.-Hugo Kremer und Prof. Dr. Désirée Laubenstein) und der Friedrich-Schiller-Universität Jena (Prof. Dr. Petra Frehe-Halliwell). Das neue Forschungsvorhaben fokussiert die Kompetenzfeststellung von Jugendlichen mit Benachteiligungen und/oder Behinderungen am Übergang von Schule und Beruf. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der Fördermaßnahme „Inklusive Bildung“ über einen Zeitraum von drei Jahren gefördert.

    „SeiP: Selbstinszenierungspraktiken – Zugänge zu einer selbstbestimmten, multimodalen Kompetenzfeststellung für Jugendliche mit Benachteiligungen/Behinderungen“ – so der Projekttitel – legt den Schwerpunkt auf eine förderorientierte Kompetenzerfassung, die stärken- bzw. ressourcenorientiert ausgerichtet und in den Alltag des Bildungspersonals integriert werden soll. Prof. H.-Hugo Kremer erklärt: „Wir rücken die Prinzipien Selbststeuerung und Selbstbestimmung ins Zentrum. Multimodale, das heißt insbesondere offene und kreative Selbstdarstellungs- und Erhebungsformate eröffnen den Jugendlichen Möglichkeiten, ihre Stärken zu ergründen und sichtbar zu machen. Die Kompetenzerfassung wird damit selbst zum Entwicklungs- bzw. Lernprozess.“ Prof. Frehe-Halliwell freut sich auf die interdisziplinäre Zusammenarbeit: „Ich sehe ein besonderes Potenzial in der Zusammenführung einer wirtschafts- und berufspädagogischen Perspektive einerseits und einer sonderpädagogischen Perspektive andererseits.“

    Lehrende und betriebliche Akteure werden bei der Dokumentation, Rezeption und Nutzung der Ergebnisse über ein integriertes Weiterbildungsformat unterstützt. Es geht um die sinnvolle Einbindung der Selbstinszenierungsformate in Lern- und Entwicklungsprozesse sowie ihre prototypische Aufarbeitung für Prozesse des Übergangs in Arbeit, Beruf und Ausbildung. „Das Projekt stärkt damit die Einbindung und Teilhabe in Arbeitswelt und Gesellschaft“ so Prof. Désirée Laubenstein.

    Ansprechpersonen zum Teilprojekt am Standort Jena: 
    Frau Prof. Dr. Petra Frehe Halliwell (Lehrstuhlinhaberin)
    Herr Dr. Tobias Geisler

    Über weitere Entwicklungen des Verbundvorhabens wird auf der offiziellen Seite der Universität PaderbornExterner Link berichtet. 

  • Quer- und Seiteneinsteiger:innen im beruflichen Lehramt (QuSe-bLA)

    Im Projekt erfolgt eine standardisierte Befragung von Quer- und Seiteneinsteiger:innen für berufsbildende Schulen in der 2. Phase der Lehrkräftebildung. Dabei werden sowohl Merkmale und motivationale Orientierungen als auch strukturelle Aspekte der Ausbildung erhoben und ausgewertet. 

  • Tageslernsituationen (TLS) - eine Praxisinnovation schulischer Berufs- und Ausbildungsvorbereitung

    Tageslernsituationen – Einblicke in die schulische
    Curriculumarbeit (April 2023)

    In einem weiteren Beitrag Externer Link (Frehe-Halliwell/Kremer 2023) zu Tageslernsituationen wird der Blick auf didaktische Gestaltungsprozesse in berufs- und ausbildungsvorbereitenden Bildungsgängen an Berufskollegs in Nordrhein-Westfalen (NRW) gerichtet. Tageslernsituationen (TLS) stellen eine Praxisinnovation dar, anhand derer Lehrkräfte versuchen, den heterogenen Lernvoraussetzungen durch innovative curriculare, didaktische und organisatorische Angebote bzw. Strukturen zu begegnen.

    Der Beitrag basiert auf einer qualitativen Interviewstudie und hat zum Ziel, das Praxiskonzept TLS explorativ zu ergründen, Eckpunkte der Gestaltung zu identifizieren sowie wissenschaftlich diskutier- und reflektierbar zu machen. Die Auswertung führt zu fünf Standortkonzepten, die einen gemeinsamen Entwicklungskorridor erkennen lassen und sich dennoch in sehr spezifischen Ausprägungsformen zeigen. Die Standortkonzepte legen dabei in einer Gesamtbetrachtung Entwicklungsbedarfe und Herausforderungen in der Ausbildungsvorbereitung (AV) offen.

    Tageslernsituationen – eine Praxisinnovation schulischer Berufs- und Ausbildungsvorbereitung (Mai 2021)

    Lehren und Lernen in Bildungsgängen der Berufs- und Ausbildungsvorbereitungen sind mit großen und teils divergierenden Zielsetzungen und Herausforderungen verbunden: In den zumeist einjährigen Bildungsangeboten sollen allgemeinbildende Abschlüsse nachgeholt, Berufsorientierung intensiviert, ‚Ausbildungsreife‘ entwickelt sowie berufliche Grundbildung ermöglicht werden. Zielsetzung ist die Chancenverbesserung auf dem Weg in eine Berufsausbildung. Ein Großteil der Schüler*innen in der Berufs- und Ausbildungsvorbereitung bringt negative Schul- und Übergangserfahrung mit, häufig begleitet von verschiedenen individuellen Problemstellungen.

    „‚Unterricht in Tageslernsituationen (TLS)‘ kann als ein Konzept aus der Praxis für die Praxis verstanden werden. Über diesen Ansatz wird an immer mehr Standorten in NRW versucht, den Herausforderungen des schulischen Lehrens und Lernens in Bildungsgängen der Berufs- und Ausbildungsvorbereitung (Schulabstinenz, Motivationsprobleme, Relevanzproblematik schulischer Lerngegenstände seitens der Lernenden etc.) zu begegnen. Der Versuch, Lernumgebungen an der Lebenswelt der Schüler*innen auszurichten, spielt in diesem Ansatz eine bedeutende Rolle.“ (Frehe-Halliwell/Kremer 2020 zum BeitragExterner Link)

    In einem aktuellen Forschungsprojekt gemeinsam mit der Professur für Wirtschafts- und Berufspädagogik der Universität PaderbornExterner Link versuchen wir aktuell das ‚Praxisphänomen Tageslernsituationen‘ zu ergründen und u. a. Hinweise auf eine ‚Didaktik der Ausbildungsvorbereitung‘ zu gewinnen.

  • Bildungsgangarbeit und schulnahe Curriculumentwicklung - Schulentwicklung an berufsbildenden Schulen (BiCuS)

    Die Einführung des Lernfeldkonzepts kann in der BWP als prägend für die Diskussion um die curriculare Gestaltung der beruflichen Bildung angesehen werden (Fischer, 2011). Für die beruflichen Schulen ergaben sich daraus didaktisch-organisatorische Gestaltungserfordernisse in Bildungsgängen des dualen Systems. Besonders die Offenheit der Curricula sowie die Kompetenz- und Handlungsorientierung resultieren in Anforderungen an die Differenzierung und Umsetzung abgestimmter schulnaher Curricula (Bader, 2009; Bader & Sloane, 2002; Kremer & Sloane, 2001; Sloane, 2002, 2003).  

    Das Projekt zielt darauf ab, Relevanz und Funktion schulnaher Curriculumentwicklung bei der Implementation und Umsetzung des Lernfeldkonzepts zu eruieren. Neben einer Einordnung konzeptioneller Diskussionen um die schulnahe Curriculumentwicklung wird dieser Grundfrage durch mehrere Zugänge triangulativ  nachgegangen: (1) Analyse von Modellen der Bildungsgangarbeit, (2) Dokumentenanalyse bestehender Handreichungen zur didaktischen Jahresplanung sowie (3) systematisches Literaturreview zur Curriculumentwicklung in der Berufsschule.

    Projektleitung
    Falko Schmidt 
    +49 3641 9-43335
    falko.schmidt@uni-jena.de

  • Belastungen und Ressourcen am Lernort Betrieb aus Perspektive der Auszubildenden (BeReAu)

    Die duale Berufsausbildung ist derzeit mit dem Phänomen der Knappheit konfrontiert: Der aktuelle
    Berufsbildungsbericht zeigt erneut, dass die Zahl der Auszubildenden deutlich zurückgegangen ist. Die duale Berufsausbildung als anerkannter Stabilitätsanker der Fachkräftesicherung ist somit gefährdet (Arbeitsgruppe 9+1, 2022). Verdeutlicht wird diese Entwicklung durch die Vertragslösequote, welche derzeit mit 27 % auf einem Höchststand liegt (BIBB, 2023). Die Vermeidung von Vertragslösungen steht daher besonders im Fokus betrieblicher Praxis und ist entsprechend ein von der Berufsbildungsforschung intensiv bearbeitetes Feld (z. B. Schöngen, 2003; Klaus, 2014; Böhn/Deutscher, 2022; Uhly/Neises, 2023). Gleichzeitig scheint es jedoch auch erforderlich, die Stabilisierung bestehender Vertragsverhältnisse in den Blick zu nehmen (BIBB, 2023; Negrini et al, 2016; Uhly, 2013, 2015) und damit nicht allein Gründe für Vertragsabbrüche zu erforschen, sondern genau auch nach den Ressourcen zu fragen, die dazu beitragen, dass die Ausbildung bewältigt wird. Es zeigt sich, dass die Ursachen für die Vertragslösungen überwiegend auf betriebliche Faktoren zurückzuführen sind (BIBB, 2023; Schöngen, K., 2003; Schuster, 2016; Uhly, 2015). So sind Vertragslösungen nicht nur als ‚Scheitern’ der Auszubildenden zu betrachten, sondern auch die Ausbildungsbetriebe können an ihrer Ausbildungsleistung scheitern (Uhly, 2013, 2015). Die Konzentration auf betriebsseitige Optimierungspotenziale kann zudem als konstruktiv gekennzeichnet werden, da diese als Gestaltungsfeld von Betrieben genutzt werden kann. Obwohl die schwerwiegende Relevanz der Rolle des Betriebes bekannt ist, fällt auf, dass diese Perspektive in der aktuellen Forschung vernachlässigt wird. (Böhn/Deutscher, 2022; Lange, 2019; Rausch, 2011; Stamm, 2012). 

    Das Projekt versucht sowohl über eine systematische Literaturübersicht als auch über eine qualitative Befragung die Belastungen und Ressourcen von Auszubildenen am Lernort Betrieb zu erfassen und so betriebsseitige Optimierungspotenziale zur Vermeidung von Vertragslösungen zu eruieren. 

  • DFG Netzwerk Design-Based Research

    Ein neues Selbstverständnis des DBR-Netzwerks (März 2024)

    Drei Jahre ist die Netzwerkarbeit zu Design-Based Research (DBR) als methodologischer Rahmen in der Bildungsforschung von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert worden. In dieser Zeit sind verschiedene Veranstaltungen angeboten und Beziehungen geknüpft worden sowie Texte und andere Artefakte entstanden. Die Landschaft zu DBR im deutschsprachigen Raum und das Netzwerk haben sich maßgeblich erweitert. Vor diesem Hintergrund möchten wir das DBR-Netzwerk nachhaltig in den Bildungswissenschaften und ihren Teilgebieten etablieren und öffnen. Es soll auch künftig zur Entwicklung und Verankerung gestaltungsorientierter Forschung beitragen. 

    Das DBR-Netzwerk versteht sich als interdisziplinärer Zusammenschluss, in dem sich interessierte Forschende künftig in unterschiedlichen Graden engagieren können. Gemeinsam soll (a) die methodologische Diskussion zu DBR fortgesetzt werden. Es sollen (b) Maßnahmen entwickelt werden, um die Sichtbarkeit von DBR aufrechtzuerhalten und weiter zu erhöhe. Die Netzwerkmitglieder wollen sich (c) mit anderen DBR-interessierten Fach-Communities vernetzen und (d) die DBR-Nachwuchsförderung voranbringen.

    Folgende Aktivitäten des DBR-Netzwerks sind ab Frühjahr 2024 geplant:

    • Veranstaltungen wie z. B. Symposien und/oder Kolloquien
    • weitere internationale Vernetzungen mit anderen DBR-Netzwerken (Fortsetzung und Intensivierung der Kooperationen mit dem lateinamerikanischen und schwedischen Netzwerk)
    • Vertiefung der Verbindung mit bestehenden Fachgruppen und Fachgesellschaften (z. B. AGBFN, Fachdidaktik-Netzwerke, Sektionen der DGfE)
    • Weiterentwicklung des Blogs zu einem Portal für Meldungen, Berichte und Kommentare zu DBR-bezogenen Themen (z. B. Veranstaltungen, Projekte, Publikationen) als ein virtueller Ort des DBR-Netzwerks

    Aktuelle Informationen sind dazu jeweils auf dem NetzwerkblogExterner Link der Uni Hamburg zu finden. 

    Nachwuchskolloquien im Netzwerk 
    Design-Based Research (Januar 2023)

    Seit Start des wissenschaftlichen Netzwerks fanden 2 Nachwuchskolloquien im Januar 2022 und 2023 statt, an denen jeweils Verteter:innen des Lehrstuhls teilnahmen.

    Im Januar 2022 wurden die Kolloquien aufgrund der Pandemie auf eine zweistufiges Online-Format umgestellt, das sich als äußerst fruchtbar herausgestelt hat. Die Erfahrungen mit der Kombination von Social Video Learning (vorab eingestellte Präsentationsvideos mit asynchroner Kommentierung und Rekommentierung) und einem synchronen Kolloquiumstag waren sehr positiv. Die Kombination der Formate bietet die Möglichkeit zur intenvsiveren Auseinandersetzung mit den Forschungsvorträgen und bildet durch das Eingehen auf die asynchrone Kommentierung eine entwicklungsförderliche Diskussionsgrundlage in den synchronen Sessions. Darum wurde das Format für das Kolloquium im Jahr 2023 beibehalten.

    Die Kolloquien bieten sowohl Nachwuchswissenschaftler:innen die Möglichkeit, ihre Projekte vorzustellen und zu diskutieren, als auch für das gesamte Netzwerk einen Raum zur Weiterentwicklung des Forschungsprogramms.

    Im Rahmen der Laufzeit des DBR-Netzwerks bis zum Frühjahr 2024 sind noch ein Symposium im September 2023 (in Hamburg) sowie ein letztens (internationales) Online-Kolloquium vermutlich wieder im Januar 2024 geplant. 

    Über aktuelle Entwicklungen im DBR-Netzwerk wird auf dem Netzwerk-Blog der Universität HamburgExterner Link berichtet.

     

    Design-Based Research als methodologischer Rahmen in der Bildungsforschung (Mai 2021)

    Seit April 2021 besteht das wissenschaftliche Netzwerk Design-Based Research (DBR), das drei Jahre lang von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert wird. „Das DBR-Netzwerk nutzt die Expertise von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus fachdidaktischer Forschung, Berufsbildungsforschung und Hochschulbildungsforschung, um DBR in der Bildungswissenschaft zu verankern und die wissenschaftstheoretische Fundierung von DBR auszubauen“ (Gabi Reinmann).

    In einem ersten Workshop haben sich die Mitglieder des Netzwerks – darunter Frau Prof. Dr. Petra Frehe-Halliwell vom Lehrstuhl für Wirtschaftspädagogik der FSU Jena –  über die verschiedenen Perspektiven in der Gruppe ausgetauscht und zunächst über die Themen „relevante Forschungsfragen für DBR“ sowie „die Zusammenarbeit von Wissenschaft und Praxis“ deliberiert.

     

    DFG-Forschungsnetzwerk zu designbasierter Forschung (DBR) startet in 2021 (Dezember 2020)

    In 2021 fördert die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) das Forschungsnetzwerk zum Thema "Design-Based Research als methodologischer Rahmen in der Bildungsforschung (DBR-Netzwerk)" über drei Jahre.

    Unter Leitung der Hamburger Bildungswissenschaftlerin Prof. Dr. Gabi Reinmann konnte eine interdisziplinäre Gruppe von Bildungsforscher*innen aus 12 Hochschulen die Gutachter*innen der DFG für die Etablierung eines wissenschaftlichen Netzwerks zur gestaltungsbasierten Bildungsforschung überzeugen.

    Prof. Dr. Petra Frehe-Halliwell, Mitglied dieses Forschungsnetzwerkes, freut sich sehr über die Bewilligung: „Das Forschungsnetzwerk rückt designbasierte Forschung in der deutschen (Berufs-)Bildungsforschung weiter in den Vordergrund. Gleichzeitig biete es die Chance der methodologischen und methodischen Schärfung und Ausdifferenzierung. Ich freue mich sehr, dass wir am Lehrstuhl für Wirtschaftspädagogik der Friedrich-Schiller-Universität Jena einen Beitrag dazu leisten dürfen.“

    Das Erkenntnisinteresse designbasierter Forschung orientiert sich an genuin didaktischen Fragestellungen. Erkenntnisse werden über die Entwicklung oder Gestaltung von didaktischen Interventionen (Prototypen), die in Praxiskontexten zyklisch implementiert, evaluiert und einem Re-Design unterzogen werden, gewonnen. Ziel von DBR ist es, didaktische Interventionen zu entwickeln, die in der (Bildungs-) Praxis nachhaltig implementiert werden können. Designbasierte Forschung gründet auf die Kooperation zwischen Akteuren aus Wissenschaft und (Berufs-)Bildungspraxis in allen Phasen des Forschungs- und Entwicklungsprozesses.

    Ansätze zur designbasierten Forschung wurden in den USA bereits vor rund 20 Jahren entwickelt. Mit der Einwerbung eines Forschungsnetzwerks bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) ist es erstmals gelungen, einen Rahmen zu schaffen, um die gestaltungsbasierte Forschung in den Bildungswissenschaften systematisch zu etablieren.

  • Wege in die WiPäd

    Wege in die WiPäd – Herausforderungen auf den Wegen in das wirtschaftspädagogische Studium (Juni 2021)

    Studierende der Wirtschaftspädagogik sind (wieder) stärker in den Fokus der berufs- und wirtschaftspädagogischen Hochschulbildungsforschung und -praxis getreten, insbes. vor dem Hintergrund einer wahrgenommenen / antizipierten ‚Mangelsituation‘ von Lehrkräften an berufsbildenden Schulen aber auch im Kontext hochschulpolitischer und -didaktischer Bemühungen, die insbes. auf die Gewinnung von Studierenden und die Vermeidung von Studienabbrüchen zielen. Das ‚Konstrukt‘ der Wirtschaftspädagogik sowie spätere berufliche Tätigkeitsfelder von Wirtschaftspädagog*innen sind für viele Studieninteressierte unbekannt, insbes. bei Personengruppen, die zuvor keine Berührungspunkte mit beruflicher Bildung hatten. Die Wege in das wirtschaftspädagogische Studium sind sehr vielfältig und bisher kaum systematisch untersucht.

    Das Projekt zielt darauf ab, ‚die Wege in die WiPäd‘ systematisch und auf empirischer Basis nachzuzeichnen. Dabei geht es auch um die Offenlegung von Herausforderungen im Prozess der Studienorientierung. In einem triangulativen Verfahren werden Erkenntnisse aus Erstsemesterbefragungen des Lehrstuhls für Wirtschaftspädagogik der FSU Jena, aus einer Analyse zu online-Studieninformationsportalen und einer Dokumentenanalyse von Homepages wirtschaftspädagogischer Standorte zusammengeführt.

    Die systematische und empirische Beleuchtung der vielfältigen ‚Wege in die WiPäd‘ eröffnet wichtige Ankerpunkte für die universitäre Studienorientierung und damit für die (Weiter-)Entwicklung des Studiengangmarketings. Hochschuldidaktisch lassen sich interessante Gestaltungshinweise für zielgruppenadäquate Begleit- und Beratungsangebote insbesondere beim Studieneingang, -wechsel und -übergang gewinnen.

    Projektleitung
    Prof. Dr. Petra Frehe-Halliwell 
    +49 3641 9-43330
    petra.frehe@uni-jena.de

  • LBS-Monitor im Projekt "DEIN LBSCampus"

    Im März 2020 wurde an der Universität Osnabrück im Rahmen der Qualitätsoffensive Lehrerbildung das Projekt ‚DEIN LBSCampus‘ gestartet, welches Studienprogramme zum Lehramt an berufsbildenden Schulen umfassend in den Blick nimmt. Teil des Projekts ist ein bundesweit angelegtes Monitoring, um strukturelle und professionsbezogene Daten an Lehrer*innenbildungsstandorten zu gewinnen und zu vergleichen (DEIN LBSCampus, 2020).

    Über aktuelle Entwicklungen wird auf der Netzwerk-Plattform der Universität OsnabrückExterner Link berichtet.

    Zentrale Fragestellungen des Monitorings:

    • Über welche (Rekrutierungs-) Wege gelangen Studierende in das Studium?
    • Wie wirken sich unterschiedliche Studienstrukturen und -formate auf die Entwicklung professionsbezogener Merkmale von Studierenden aus?
    • Wie wirken sich individuelle Merkmale von Studierenden und institutionelle Merkmale und Studienqualitätsmerkmale auf Studienverläufe, Studienmotivation und die professionsbezogene Entwicklung der Studierenden aus?
    • Welche Motive, Erwartungen und Einstellungen zum Studium und Beruf haben Studierende zu Beginn des Studiums und wie entwickeln sich diese im Verlauf des Studiums?
    • Welche Problemlagen zeigen sich in den heterogenen Studierendgruppen im Studienverlauf?

    Die Analyse erfolgt über verschiedene Erhebungsmethoden. Zentral ist eine Längsschnittstudie im Studienverlauf an mehreren Standorten der beruflichen Lehrer*innenbildung in Deutschland, die mit der ersten Erhebungswelle im Juni 2021 startet. Die vierte und letzte Erhebungswelle läuft im Dezember 2023.

    Die Wirtschaftspädagogik am Standort Jena wird sich als Teil des LBS-Netzwerks an dieser Studie beteiligen.